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Fundraising-Kampagne für den nächsten Secular Voices-Band

Der Alibri Verlag hat auf dem Fundraising-Portal Startnext eine Spendenkampagne für den nächsten Band der Secular Voices initiiert. Als Herausgeber der Buchreihe unterstützt Projekt 48 diese Bemühungen. Wenn es gelingt, den angestrebten Betrag von mindestens 6000 Euro einzusammeln, kann die 264 Seiten starke Graphic Novel Dissident Club von Taha Siddiqui zur Leipziger Buchmesse erscheinen.
Wie beim ersten Band, Yahya Ekhous Freie Menschen kann man nicht zähmen, wird auch diesmal das Leben eines Menschen vorgestellt, der aufgrund seines Engagements für politische, Meinungs- und Weltanschauungsfreiheit nach Europa fliehen musste. Der pakistanische Journalist Taha Siddiqui erzählt, wie er in einem zunehmend religiös-konservativen Umfeld aufwuchs, sich von seiner Erziehung emanzipierte und entschied, die Situation in Pakistan nicht nur kritisch zu betrachten, sondern auch als Journalist kritisch darüber zu berichten – bis seine Situation so gefährlich wird, dass er das Land verlassen muss.
Heute betreibt er in Paris den Dissident Club, einen Treffpunkt für Andersdenkende aller Art, der dem Buch seinen Namen gegeben hat.

 

Projekt 48 – Online Akademie

Am Mittwoch, dem 30. Oktober 2024, findet die erste Veranstaltung in der Projekt 48 Online Akademie statt. Der Philosoph Franz Josef Wetz wird dabei erörtern, ob die Idee der Menschenwürde, die eng mit der Vorstellung der Gottebenbildlichkeit des Menschen verknüpft ist, auch eine humanistische Auffassung der Menschenrechte begründen kann. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter Veranstaltungen.
Der este Themenblock der Projekt 48 Online Akademie behandelt naturwissenschaftlich und philosophisch zu beantwortende Fragen zum Themenbereich „Mensch und Natur“. Dazu werden Expert:innen eingeladen, in einem Vortrag Thesen zu formulieren, die anschließend zur Diskussion stehen.

 

 

Liste der säkularen Gefangenen 2024

 

Aus Anlass des Atheist Day veröffentlichen wir dieses Jahr zum zweiten Mal am 23. März eine Liste der Säkularen Gefangenen. Damit wollen wir die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass weltweit immer noch viele Menschen für ein Bekenntnis zum Atheismus, die Kritik von Göttern und Heiligkeiten oder die Forderung nach einer säkularen Gesellschaftsordnung mit Gefängnis bedroht werden oder in Haft sitzen.

 

 

 

 

Tan Meng Kheng & Khairi Anwar Jailani, Malaysia
Filmschaffenden droht Haftstrafe wegen Verletzung religiöser Gefühle

Eduard Sharlot, Russland
Untersuchungshaft und Strafverfahren wegen der Verletzung der Gefühle von Gläubigen

Shakila Monfared, Iran
Mehrjährige Haftstrafen für Bürgerrechtsaktivistin

Lina Lutfiawati (Lina Mukherjee), Indonesien
Haftstrafe für TikTok-Video

Eine ausführlichere Darstellung ihrer Schicksale findet sich in der Rubrik Dokumentation. Allen, die uns mit Hinweisen geholfen haben, danken wir an dieser Stelle. An English version is coming soon.

Veranstaltung zum Produktiven Streiten

Streit ist eigentlich ein zentrales Werkzeug zur Klärung gegensätzlicher Einschätzungen und somit unerlässlich für das Funktionieren demokratischer Strukturen. Heute sind konfrontative Debatten allerdings nur noch selten produktiv, führen oft nicht zu einer Klärung, die ursprünglichen Positionen bleiben verhärtet nebeneinander stehen, Argumente zeigen keine Wirkung mehr. Auf der Strecke bleibt dabei die Möglichkeit eines Positionswechsels oder die Bereitschaft, sich vielleicht sogar von der gegensätzlichen Auffassung durch gute und rationale Begründungen überzeugen zu lassen.


Felix Urban ist einer der Autoren der Broschüre Produktives Streiten. In seinem Vortrag mit anschließender Diskussion erörtert er, warum das so ist und ob es sich vielleicht ändern lässt. Die Veranstaltung, die wir gemeinsam mit dem Alibri Verlag durchführen, findet Samstag, den 27.4.2024, 13 Uhr, in Aschaffenburg, Hofgarten Kabarett, Hofgartenstr. 1, statt.

 

Der Eintritt ist frei, es ist aber eine Anmeldung erforderlich unter presse@alibri.de.

Projekt 48 unterstützt die Kampagne Free Charlie!

Projekt 48 schließt sich der Forderung der Kampagne Free Charlie! an, den „Gotteslästerungs“paragraphen 166 StGB ersatzlos zu streichen. In seiner heute gültigen Fassung schützt der Paragraph zwar nicht mehr „Gott“, sondern den öffentlichen Frieden, ist aber trotzdem eine Gefahr für die Meinungsfreiheit. Denn die Verantwortung für die Störung des öffentlichen Friedens wird denen zugewiesen, die sich über Religion oder deren iridsche Repräsentanten lustig machen; und nicht denen, die mit Gewalt gegen Kunst oder Kunstschaffende vorgehen. „Nach deutschem Recht“, schreibt die Kampagne auf ihrer Webseite – pointiert, aber in der Sache völlig zutreffend –, „hätten die überlebenden Mitglieder der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo verurteilt werden müssen, da ihre Zeichnungen Fundamentalisten dazu animierten, Terrorakte zu begehen.“
Initiiert wurde die Kampagne von der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs), mittlerweile haben sich über 20 Einrichtungen und Organisationen dem Aufruf angeschlossen. Noch bis 18. März 2024 besteht die Möglichkeit eine Petition auf der Webseite des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags zu unterzeichnen. Für die kommenden Monate sind weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen vorgesehen, die auf das Ziel hinwirken sollen, dass der § 166 StGB am 10. Jahrestag des Anschlags auf die Charlie Hebdo-Redaktion Geschichte ist.

 

Projekt 48 unterzeichnet Pariser Appell

Am 9. Dezember 2023 wurde in Paris auf einer internationalen Konferenz ein Pariser Appell verabschiedet. Darin plädieren die Unterzeichnenden für die „Förderung der Laizität als des Grundprinzips der Demokratie, des Pluralismus und der universellen Rechte und Freiheiten in allen Gesellschaften“ und verbinden damit sechs weitere konkrete Forderungen. Die Initiative zu dem Kongress war von Laïques sans frontières und dem Rat der Ex-Muslime in Großbritannien ausgegangen, unterstützt wurde die Veranstaltung von weiteren Organisationen sowie der Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo. Auch Projekt 48 hat den Pariser Appell unterzeichnet. (Er kann hier in der Übersetzung der MIZ-Redaktion heruntergeladen werden. — Foto: Council of Ex-Muslims of Britain)

Liste der Säkularen Gefangenen 2023

Aus Anlass des Atheist Day veröffentlichen wir heute erstmals eine Liste der Säkularen Gefangenen. Ziel dieser Aktion, die Projekt 48 zukünftig jedes Jahr für den 23. März plant, soll sein, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass weltweit immer noch viele Menschen für ein Bekenntnis zum Atheismus, die Kritik von Göttern und Heiligkeiten oder die Forderung nach einer säkularen Gesellschaftsordnung ins Gefängnis geworfen werden.
Dabei ist es nicht so, dass derartige Fälle überhaupt keine Beachtung finden. Raif Badawi, der mehrere Jahre in Saudi-Arabien im Gefängnis saß, weil er in seinen Artikeln Perspektiven für eine säkulare Entwicklung der arabischen Welt aufgezeigt und eingefordert hatte, erfuhr weltweite Unterstützung. Der Fall von Alexander Aan, einem indonesischen Blogger, der für die Äußerungen auf Facebook: „God does not exist“ eine Haftstrafe verbüßen musste, erreichte immerhin in säkularen und menschenrechtsorientierten Kreisen einige Bekanntheit. Aber es gibt bislang, soweit wir sehen, keine Stelle, die versucht, diese Fälle zusammenzutragen und die dahinterstehenden Schicksale zu dokumentieren.
Projekt 48 hat sich nun diese Aufgabe gestellt. Wir beginnen mit vier Fällen aus vier Ländern, die verschiedene Aspekte der Verfolgung säkularer Aktivist:innen zeigen. Natürlich sind das beiweitem nicht alle Menschen, die aufgrund ihrer atheistischen oder säkularen Einstellung inhaftiert sind – allein im Iran gibt es sehr viele Betroffene. Wir haben uns trotzdem entschieden, uns auf fünf Gefangene zu konzentrieren.

Mubarak Bala, Nigeria
24 Jahre Haft für „blasphemische“ Facebook-Einträge

Othman Mohamed Lehbib, Mauretanien
Seit drei Jahren unter dem Vorwurf der „Gotteslästerung“ inhaftiert

Mohamed Rusthum Mujuthaba (Rusthum Russo), Malediven
Vier Monate Haft für Kritik am Islam

Youssef Mehrad & Saadullah Fazli, Iran
Todesstrafe für „Beleidigung des Propheten“

Eine ausführlichere Darstellung ihrer Schicksale findet sich in der Rubrik Dokumentation. Im Humanistischen Pressedienst ist zudem ein Interview zu diesem Projekt erschienen. Wir danken allen, die uns bei der Erstellung der Liste unterstützt haben, insbesondere der Säkularen Flüchtlingshilfe und dem Zentralrat der Ex-Muslime Deutschland. An English version can be downloaded here.

23. März – Atheist Day: Stellung beziehen gegen Diskriminierung

Seit einigen Jahren wird der 23. März weltweit als Atheist Day begangen: als ein Tag, an dem all jener gedacht wird, die für ihre atheistische Überzeugung, ihre Kritik an Religion oder ihr Eintreten für eine säkulare Gesellschaftsordnung ausgegrenzt, verfolgt oder sogar mit Gewalt überzogen werden. Der 23. März soll als Gedenk- und Aktionstag etabliert werden, an dem Ungläubige (wie Frauen am 8. März oder abhängig Beschäftigte am 1. Mai) öffentlich sichtbar für ihre Rechte kämpfen. Projekt 48 beteiligt sich auch dieses Jahr wieder an den Foto-Aktionen, die ein Ende der Benachteiligung und Diskriminierung fordern, und veröffentlicht erstmals eine Liste der säkularen Gefangenen.

Eine Liste der Säkularen Gefangenen

Weltweit werden Menschen verfolgt, weil ihnen Blasphemie vorgeworfen wird, weil sie religiöse Autoritäten infrage stellen oder weil sie für Weltanschauungsfreiheit und eine säkulare Gesellschaftsordnung eintreten. Viele werden für ihr Engagement ins Gefängnis geworfen.
Wir wollen, dass sie nicht vergessen werden und werden deshalb anlässlich des Atheist Day am 23. März soll 2023 erstmals eine Liste der Säkularen Gefangenen veröffentlichen. In Zukunft soll dies dann jedes Jahr erfolgen.
Um möglichst viele Fälle von Verfolgten in Erfahrung zu bringen, bitten wir weltweit atheistische, säkularistische und Menschenrechtsorganisationen um Unterstützung. Die Liste soll dazu beitragen, dass Inhaftierte nicht hinter Gefängnismauern verschwinden, sondern sichtbar bleiben. Deshalb soll sie neben den Namen auch Angaben zu ihrem Engagement und den ihnen zur Last gelegten Vorwürfen enthalten.

Kritik an Handlungsempfehlungen der Expert*innenkommission antimuslimischer Rassismus

Gemeinsam mit dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) hat Projekt 48 im Januar 2023 in einem Brief an die Berliner Senatsverwaltung die Handlungsempfehlungen der Expert*innenkommission antimuslimischer Rassismus kritisiert. Die Bemühungen der Kommission, in ihren „Handlungsempfehlungen“ staatliche Neutralität in weltanschaulicher Hinsicht mit „Diskriminierung“ oder gar „antimuslimischem Rassismus“ darzustellen, haben IBKA und Projekt 48 als rhetorische Strategie der religiösen Rechten eingestuft, mit der eine Privilegierung religiöser Organisationen vor anderen zivilgesellschaftlichen Kräften durchgesetzt werden soll. Insbesondere gegen die auf Seite 30 der „Handlungsempfehlungen“ unverhohlen erhobene Forderung, Lehrkräfte ohne „biografischen Anknüpfungspunkte an religiöse Praktiken“ bzw. Lehrkräfte, die „keiner Glaubensgemeinschaft angehören“, gegenüber Lehrkräften mit religiösem Hintergrund zu benachteiligen, verwahrten sich die beiden Organisationen. Auch an die drei an der Berliner Landesregierung beteiligten Parteien SPD, Grüne und Linke gingen entsprechende Schreiben.

 

Erste Publikation der Reihe Secular Voices erschienen

Im November 2022 konnte Projekt 48 die erste Veröffentlichung der Buchreihe Secular Voices herausgeben. Es handelt sich dabei um Freie Menschen kann man nicht zähmen von Yahya Ekhou. Der im westafrikanischen Mauretanien geborene Menschenrechtsaktivist beschreibt darin die von einem strengen Stammes- und Klassensystem geprägte mauretanische Gesellschaft und seine Versuche, ein davon abweichendes Leben zu führen. Nachdem er sich öffentlich dazu bekannt hatte, Atheist zu sein, fanden Demonstrationen gegen ihn statt, so dass er nach Deutschland floh. Die Bedrohung endete jedoch auch im Exil nicht; auch in deutschen Flüchtlingsunterkünften gibt es für Dissidenten keine Sicherheit.
Yahya Ekhou beschreibt seinen Bruch mit traditionellen Denkmustern, seinen Status als staatenloser Menschenrechtsaktivist, aber auch seine Hoffnungen auf gesellschaftliche Veränderungen und ein Leben in Freiheit.

 

 

 

 

Protest gegen Benennung von Ferda Ataman als Antidiskriminierungsbeauftragte

Mitte Juni 2022 wurde bekannt, dass die Journalistin Ferda Ataman als neue unabhängige „Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung“ vorgesehen ist. Gegen diese Wahl wurde schnell Protest laut, da sich Ataman in der Vergangenheit mehrfach gegen Kritik an reaktionären Traditionen ausgesprochen und die Folgen von Islamismus bagatellisiert hatte.
Die Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung verfassten daraufhin einen Offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden der drei Regierungsparteien, in dem Atamans Positionen kritisiert wurden. Die Fraktionen wurden aufgefordert, den „Vorschlag zu überdenken“, weil Atamans Verständnis von Diskriminierung insbesondere für säkulare Migrant:innen und Minderheiten innerhalb von Minderheiten-Communites massive Probleme mit sich bringe.
Projekt 48 hat den Offenen Brief mit unterzeichnet.

 

Vortrag zur Identitätspolitik

In der Nacht zum Mittwoch, den 11. Mai 2022, gab es einen Farbanschlag auf das Frauenzentrum des Dornrosa, wo ein paar Wochen zuvor die Nachbesprechung unserer Fachtagung: Gemeinsame Kämpfe im Exil: Säkularismus und Feminismus stattgefunden hatte. Der Vorwurf lautete: „Transfeindlichkeit“. Für den 8. Juli lädt Dornrosa zur Diskussion ein: Was treibt die Frauenbewegung um? Was sind die Argumente? Gibt es eine Antwort auf die Frage, warum sich die feministische Bewegung entzweit und radikalisiert? Projekt 48 erklärt sich solidarisch mit dem angegriffenen Frauenzentrum.
Den Impulsvortrag hält Nicole Thies. Die Veranstaltung findet im Frauenzentrum Weiberwirtschaft / Dornrosa e.V., Karl-Liebknecht-Str. 34, statt und beginnt um 18 Uhr.

 

Schriftenreihe Secular Voices

Projekt 48 hat die Herausgeberschaft für eine Buchreihe Secular Voices übernommen. Sie soll jenen eine Stimme geben, die weltweit für eine säkulare Ordnung der Gesellschaft eintreten. Dabei bietet sie Platz für autobiographische Schilderungen ebenso wie für politische Essays und wissenschaftliche Analysen. Indem die Reihe migrantischen Autor:innen Gehör verschafft, soll auch dran erinnert werden, dass säkulare Stimmen in vielen Ländern der Welt Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt sind und in Deutschland durch das Vorherrschen identitätspolitischer Diskurse marginalisiert sind. Die Buchreihe wird im Alibri Verlag erscheinen und im Herbst 2022 mit einem Text des mauretanischen Dissidenten Yahya Ekhou starten.

 

Fachtagung: Gemeinsame Kämpfe im Exil: Säkularismus und Feminismus

Projekt 48-Vorsitzende Nicole Thies eröffnet die Tagung Gemeinsame Kämpfe im ExilGemeinsame Fachtagung von Projekt 48 e.V. und Dornrosa e.V.

Das Begehren frei und selbstbestimmt zu leben, ist nicht auf bestimmte Kulturkreise begrenzt; als menschlicher Wunsch findet es sich überall. Religiöse Vorschriften stehen diesem Begehren in vielerlei Hinsicht entgegen und treiben Menschen bis heute in die innere Emigration oder ins Exil. Feministische wie auch säkulare Bewegungen müssen Menschenrechte häufig gegen religiöse Machtstrukturen/Vorstellungen durchsetzen. Die Tagung Gemeinsame Kämpfe im Exil: Säkularis­mus und Feminismus soll im Exil lebende Aktivist:innen mit Vertreter:innen deutscher Organisa­tionen ins Gespräch bringen, um Probleme zu analysieren und nach gemeinsamen Strategien zu suchen, politische Veränderungen herbeizuführen.

am 26. März 2022 in Halle (Saale)

 

ab 9.30 Uhr Kaffee / Ankommen

10 Uhr Begrüßung und Vorstellung Projekt 48

10.15 Uhr bis 12.15 Uhr: Säkularismus
Impulsreferat Hammoud Hammoud
Säkularisierung in der islamischen Welt. Eine Geschichte des Scheiterns
Impulsreferat Tarek Azizeh
Ist das syrische Regime wirklich säkular?
Diskussion

12.15 bis 13.15 Uhr Mittagspause

13.15 bis 15.15 Uhr: Feminismus
Impulsreferat Naïla Chikhi
Flucht in die Freiheit
Impulsreferat Alia Ahmad
Säkulare Migrantenfeministinnen leiden unter intersektionalen Dimensionen von Diskriminierung
Diskussion

15.15 bis 15.30 Uhr Kaffeepause

15.30 bis 17 Uhr
Strategiedebatte

17 bis 18 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick

 

23. März – Atheist Day: Gemeinsam gegen Verfolgung

In zahlreichen Ländern führt ein Bekenntnis zum Atheismus zu strafrechtlicher Verfolgung oder gesellschaftlich Ächtung; häufig sind gewalttätige Übergriffe von Seiten unduldsamer religiöser Zeitgenoss:innen die Folge. Der Atheist Day am 23. März, vor einige Jahren angestoßen von Menschen, die sich von ihrer muslimischen Erziehung emanzipiert haben, erinnert daran. Er soll als Gedenk- und Aktionstag etabliert werden, an dem – so wie dies Frauen am 8. März oder abhängig Beschäftigte am 1. Mai tun – „Ungläubige“ öffentlich sichtbar für ihre Rechte kämpfen.
Projekt 48 beteiligt sich an den Aktionen, die ein Ende der Benachteiligung und Diskriminierung fordern. Wir treten dagegen auf, dass Atheist:innen als Menschen ohne Werte stigmatisiert werden, und demonstrieren transnationale Solidarität. Dafür zeigen wir Gesicht und geben ein klares Statement ab für die negative Religionsfreiheit.

 

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Studie gegen religiös motiviertes Mobbing gefordert

Gemeinsam mit dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) hat Projekt 48 im März in einem Brief an mehrere Berliner Senator:innen eine Studie gefordert, die Übergriffe, die sich in religiöser Unduldsamkeit begründen, solide dokumentiert.

Hintergrund der Intervention ist die öffentlich ausgetragene Kontroverse um die „Bestandsaufnahme Konfrontative Religionsbekundungen in Neukölln“, die vom Verein Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung (DEVI e.V.) im Auftrag des Bezirksamtes Neukölln durchgeführt wurde und seit Dezember 2021 vorliegt. Die darin dargestellten Ergebnisse zeigten deutlich, dass das Phänomen des  religiös motivierten Mobbings an Neuköllner Schulen präsent ist und für viele der Befragten spürbaren Einfluss auf ihren Schulalltag hat.
Die Bestandsaufnahme wurde umgehend heftig und teils ausgesprochen polemisch kritisiert, mit dem erkennbaren Ziel, die ins Auge gefasste Studie zu verhindern. Tatsächlich konnten sich in einer sehr polarisierten Debatte die Kräfte durchsetzen, die jegliche Kritik an Religion und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen grundsätzlich unterbinden möchten: Es wurden keine Mittel für die Durchführung einer entsprechenden Studie bereitgestellt. Gerade in den Reihen der Regierungskoalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke war kaum Bewusstsein für die Situation der Opfer religiös motivierten Mobbings erkennbar.
Um dies zu verändern, haben sich die beiden Organisationen an die Senatsverwaltung sowie die Parteigremien gewandt und die Durchführung einer entsprechenden Studie gefordert: „Gerade mit Blick auf Zugewanderte, die sich nicht religiös definieren oder ihre Religion selbstbestimmt interpretieren möchten, sehen wir die Gefahr einer doppelten Ausgrenzungserfahrung: Neben die rassistische Diskriminierung, die sie im Alltag immer wieder erleben, tritt seit einigen Jahren verstärkt religiös motivierte Diskriminierung. Nach unserem Verständnis hat der Staat die Aufgabe, Übergriffen aus der religiösen Rechten genauso entschlossen entgegenzutreten wie Übergriffen aus der rassistischen Rechten. Eine gut ausgestattete und klug angelegte Studie zur Erforschung des Phänomens des religiös motivierten Mobbings, die sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert, könnte eine Grundlage für präventives staatliches Handeln sein.“

Vortrag Alexandra Kollontai: Die neue Frau

Im Rahmen des feministischen märz in Aschaffenburg stellte die Projekt 48-Vorsitzende Nicole Thies die russische Autorin und Politikerin Alexandra Kollontai vor. Dabei entwarf sie das Bild einer eigenständigen Frau, die in unterschiedlichsten Rollen für die Emanzipation der Frauen arbeitete: als erste Ministerin im revolutionären Russland, Publizistin, Diplomatin und geschiedene, alleinerziehende Mutter. Ihre Texte sind auch für ein heutiges Publikum noch lesenswert, denn ihre Kritik der Moral war grundlegend, ihre Anschauungen zu Sexualität, Liebe und Familienformen sind nach wie vor modern.

Die Veranstaltung fand am 11. März im Hannebambel statt und wurde gemeinsam mit dem Alibri Verlag durchgeführt, in den eine Die neue Frau betitelte Sammlung von Kollontai-Texten erscheinen wird.




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